You are currently viewing Nachhaltige Ernährung dank Blockchain-Technologie?
Aufnahme einer Drohne anlässlich des Earth Day Foto: IBM

Nachhaltige Ernährung dank Blockchain-Technologie?

Table of Contents

#Earth Day am 22. April setzt sich für nachhaltige Ernährung ein

Am 22. April 2021 war #EarthDay. Dahinter steht eine globale Bewegung, die auf die Umweltprobleme unseres Planeten verweist und zum Mitmachen aufruft. Mehr als 150 Länder sind am Earth Day beteiligt. Unzählige Organisationen haben Aktionen anlässlich des Earth Day gestartet.

Das Earth Day Motto für Deutschland lautet in diesem Jahr „Jeder Bissen zählt“. Dabei geht es um den Footprint, den wir durch unsere Ernährung erzeugen. Mit dem Slogan „Schütze was du isst – Schütze unsere Erde“ weisen die Initiatoren darauf hin, welchen Einfluss unsere Ernährungs- und Essgewohnheiten auf die Umwelt haben.

Doch nicht nur, wie wir uns ernähren oder Essen zubereiten, steht dabei auf der Agenda. Vielmehr entscheiden Anbau, Erzeugung und globale Lieferketten, wie nachhaltig und fair ein Lebensmittelprodukt ist. Daher besteht die Aufgabe insbesondere darin, nicht nur ein Bewusstsein für gutes, schmackhaftes und möglichst regional erzeugtes Essen bei den Konsumenten zu erzeugen. Es geht darum, alle Beteiligten ins Boot zu holen, um nachhaltige Herstellungs-, Transport- und Lieferbeziehungen zu etablieren.

Eine nachhaltige Ernährung im ganzheitlichen Verständnis umfasst die Art und Weise, wie Lebensmittel angebaut, gezüchtet, gefischt, transportiert, gelagert und verarbeitet werden. Bis hin zu unseren täglichen Essgewohnheiten.“

earthday,de

“Thank My Farmer” mobile App unterstützt Kaffee-Bauern

Hier kommen Unternehmen ins Spiel, die nicht nur selbst auf Nachhaltigkeit setzen, sondern ebenso Lösungen entwickeln, die anderen Unternehmen Tools an die Hand für ein nachhaltiges Unternehmertum geben und ihnen damit die Transformation erleichtern.

Solch eine Lösung haben beispielsweise Farmer Connect gemeinsam mit IBM Blockchain auf den Weg gebracht. Mit der mobilen App „Thank My Farmer“ engagieren sich die Unternehmen gemeinsam mit Kunden und Partnern im Sinne der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele. So kann mit der App die Lieferkette für eine neue Kaffeelinie „Segafredo Storia“ vom Anbau der Bohnen bis hin zum Endkunden verfolgt werden.

Die App ermöglicht es dem Kaffeekonsumenten direkt nachzuverfolgen, woher der Kaffee kommt. Dank ihr kann nicht nur Transparenz hergestellt, sondern auch die Bauern direkt unterstützt werden, von denen die Kaffeebohnen stammen. Denn in vielen Teilen der Erde können Kaffeebohnen-Bauern nicht von den Erträgen ihres Anbaus leben.

Dieses Herkunftsproblem besteht bei vielen anderen global erzeugten Produkten, bei denen viele Zwischenhändler involviert sind.

Ressourcenschutz und Fairness mittels Blockchain-Technologie herstellen

In der Vergangenheit erlaubte es die Komplexität nicht, alle Lieferketten im Detail nach zu verfolgen. Doch durch moderne digitale Lösungen, Datentechnik und Datenerfassung lässt sich die Ressourcen-Reise immer genauer und damit transparenter abbilden. Das schafft nicht nur Möglichkeiten stärker Einfluss auf Lieferketten zu nehmen, sondern auch gezielt Nachhaltigkeitsprojekte zu unterstützen.

Hierbei können Konsumenten selbst aktiv werden, gibt David Behrends, Gründer und Präsident von Farmer Connect in einer Presse-Meldung von IBM zu verstehen:

„Die Verbraucher können nun eine aktive Rolle in der Nachhaltigkeitssteuerung spielen, indem sie die Kaffeebauern in den Entwicklungsländern unterstützen. Durch die Blockchain und die Verbraucher-App erzeugen wir einen Kreislauf der Rechtschaffenheit.“  

IBM

Mit der Blockchain-Technologie seien echte Veränderungen möglich, betont auch Raj Rao, General Manager, IBM Food Trust:

„Blockchain ist mehr als eine aufstrebende Business-Technologie. Sie wird schon heute dazu genutzt, um das Vertrauen der Menschen in die Güter, die sie konsumieren, zu verändern. Für die Wirtschaft kann sie zu mehr Transparenz und Effizienz führen.“

IBM

Standards für eine nachhaltige Ernährung etablieren

Wenngleich eine regionale Erzeugung von Erzeugnissen und Gütern sowie ihr Konsum den Foodprint und Einfluss auf unsere Umwelt am stärksten positiv beeinflussen können. Viele Verbraucher möchten dennoch nicht auf ihren morgendlichen Kaffee verzichten. Gleiches gilt für zahlreiche andere Produkte und Erzeugnisse, die sich nicht ohne Weiteres substituieren bzw. regional erzeugen lassen.

Hier Verbrauchern am Ende des Tages ein gutes Gewissen geben zu können, ist Aufgabe der Erzeuger. Sie müssen sicherstellen, dass Produkte ohne Ausbeutung und unter den Prämissen der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes produziert wurden. Das zumindest wäre ein Mindestmaß an Standard, den es zu erreichen gilt. Denn nachhaltige Ernährung ist weitaus komplexer, als wir uns vorstellen können.

Neben Herkunft von Produkten spielen soziale Standards, Religion, Gesundheit, Bildung, Persönlichkeit, Trends, Aussehen des Nahrungsmittels bis hin zu Klima, Wetter und Technologie eine entscheidende Rolle. Um die Entwicklung hin zu einer umweltschonenden und nachhaltigen Ernährung zu fördern, sind eine ressourcenschonende Erzeugung, ökologische Tragfähigkeit, faire Produktionsbedingungen für Mensch, Tier und Natur unter dem Schutz und Erhalt natürlicher Ökosysteme sowie der Artenvielfalt und Biodiversität entscheidende Faktoren.

All das wiederum kann nur durch Respekt und Wertschätzung gegenüber der Natur erreicht werden. Hier gilt es, ein stärkeres Bewusstsein für die Empfindlich- und Verletzbarkeit unserer Erde herauszuschälen:

„Mit dem globalen Motto “Restore our Earth” ist für die Earth Day-Aktivisten Umwelt- und Klimaschutz nicht allein Sache der Politiker. Vielmehr sind die Bildungs-Institutionen, die Wirtschaft, Verbände, Organisationen, freie Träger dazu aufgerufen, den Gedanken einer “nachhaltigen Entwicklung” (sustainable development), also einer ökologisch verantwortungsvollen Wirtschafts- und Lebensweise und ohne Raubbau an den Ressourcen dieser Erde zu betreiben, die Vielfalt in der Natur zu schützen und vor allem in weiten Kreisen der Gesellschaft und in den Medien zu verbreiten, zu fördern, zu verankern“

Earth Day

Euer Engagement ist gefragt

Um ein verantwortungsvolles Handeln in Wirtschaft und Gesellschaft zu stärken, kann sich jede/r der Graswurzel-Bewegung anschließen und einbringen. Dabei unterstützt das gemeinnützige Deutsche Komitee e.V. von Earth Day International die Aktivitäten hierzulande, indem es sie bündelt und Präsenz für die vielfältigen Umweltinitiativen herstellt.

Ziel ist es vor allem auch junge Menschen durch Bildung „umweltfit“ zu machen. Seit 1994 gibt es das Komitee in Deutschland. Es adressiert jährlich das breite Spektrum des Umwelt- und Klimaschutzes mit einem Leitmotiv anlässlich des Earth Day am 22. April.

Jede/r kann seinen Beitrag leisten, ist Earth Day Präsident Thomas Dannenmann überzeugt. “Die Erde und Klima brauchen Zeit, um sich von rücksichtsloser Ausbeutung zu erholen. Jeder Bissen zählt, damit sich die Erde erholen kann”, erklärt er in seinem Statement und betont mit diesem die Bedeutung des Earth Day-Mottos für den 22. April 2021.   

#restoreourearth  

Dr. Katja Reisswig

Freie Redakteurin und Gründerin des Online-Magazins Technewable.com - spezialisiert auf digitale Kommunikation und Themen rund um die grüne Wirtschaft mit Fokus auf grüne Technologien, Innovationen, Lösungen und Anwendungen. Ihr Themenportfolio umfasst: Energie, Mobilität, Nachhaltigkeit, Digitalisierung & Transformation

Leave a Reply