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Fünf wichtige Überlegungen bei der Planung von einem intelligenten Gebäude

Gastbeitrag von Piers Benjamin, Corning Optical Communications

Werkzeuge, die die Intelligenz von einem Gebäude bewerten, können Planer:innen, Entwickler:innen, Ingenieur:innen und IT-Manager:innen wichtige Erkenntnisse darüber liefern, was bei der Planung und beim Bau berücksichtigt werden sollte.

Was macht ein Gebäude zu einem Smart Building?

Wir befinden uns in einer Zeit, in der von Fernsehern bis zu Uhren, Lautsprechern und Lampen, alles „intelligent” ist. Gebäude und Städte bilden da keine Ausnahme. Es ist nur logisch, dass intelligente Städte (Smart Cities) zur Norm werden, wenn man die wirtschaftlichen Vorteile betrachtet. Das Future City Projekt in Glasgow verzeichnete beispielsweise nach nur vier Jahren eine beeindruckende Rendite von 144 Millionen Pfund bei einer Anfangsinvestition von 24 Millionen Pfund. In Deutschland fördert der Bund seit 2019 insgesamt 73 „Modellprojekte Smart Cities”. Im Jahr 2023 sollen hierfür 125 Millionen Euro zur Verfügung gestellt und ein Smart-City-Stufenplan ausgearbeitet werden.

Aber was genau macht ein Gebäude zu einem Smart Building? Im Kern bezieht sich der Begriff „intelligent” auf Technologien, die Funktionen automatisieren, Daten sammeln und analysieren können – alles mit dem Ziel ein effizienteres Gebäude zu betreiben. Diese Technologien basieren auf dem Internet der Dinge (IoT) und sind in der Regel mit anderen Geräten oder Netzwerken verbunden.

Nachhaltigkeit einer der Hauptgründe für Smart Buildings

Laut Online-Plattform Statista wird das Marktvolumen für Smart Homes in Deutschland bis zum Jahr 2027 voraussichtlich über 11 Milliarden Euro erreichen, und über 200 Milliarden Euro weltweit. Dies ist größtenteils auf den Wunsch der Kunden nach mehr Vernetzung zurückzuführen. Auch das gestiegene Bewusstsein für die Vorteile intelligenter Technologien wie zum Beispiel Fernüberwachung, verbesserte Sicherheit und mehr Nachhaltigkeit tragen zu dieser Entwicklung bei. In der Tat ist Nachhaltigkeit einer der Hauptgründe für die zunehmende Verbreitung von intelligenten Gebäuden und Städten.

SPIRE ist ein Online-Selbstbewertungs- und -Ratingprogramm, das die Intelligenz von Gebäuden beurteilt. Ins Leben gerufen wurde das Programm von der Telecommunications Industry Association, eine Vereinigung von Behörden und Unternehmen aus den Branchen Datentechnik und Telekommunikation in den USA, und UL Solutions, eine unabhängige Organisation, die Produkte hinsichtlich ihrer Sicherheit untersucht. Da es sich um eine neue und komplexe Bewertungsmatrix handelt, ist es für Nutzer wichtig, das Programm vollständig zu verstehen und zu wissen, wie es den Betrieb und die Gemeinden, in denen sie tätig sind, unterstützen kann.

Der Hauptsitz von Corning Optical Communications in Charlotte, North Carolina, diente als Pilotprojekt für SPIRE. Das Instrument bewertet die Intelligenz und Leistung von Gebäuden anhand einer Reihe von Schlüsselkriterien. Es ist nicht verpflichtend, aber das Verständnis dieser Kriterien gibt Planer:innen, Entwickler:innen, Ingenieur:innen oder IT-Manager:innen wertvolle Hinweise, was sie beim Entwurf oder Bau intelligenter Gebäude berücksichtigen sollten. Dies wird immer wichtiger, denn die Nachfrage nach mehr Vernetzung steigt.

Die fünf Elemente des SIRE Programms

Das Programm umfasst fünf grundlegende Elemente:

1. Vernetzung

Zuverlässige Verbindungstechnik ist heute ein Muss für jedes Gebäude. Sie gilt heute als vierte Versorgungseinheit, die genauso wichtig ist wie Strom, Wasser und Gas. Für ein intelligentes Gebäude, in dem mehrere Anwendungen laufen, ist das richtige Netzwerk von entscheidender Bedeutung. Herkömmliche Kupfernetzwerke haben ihre Grenzen. Glasfasernetze können hingegen die Bandbreite liefern, die neue Technologien wie verbessertes Wi-Fi oder 5G-Mobilfunk erfordern.

2. Gesundheit und Wohlbefinden

In der Post-Covid-Welt werden Technologien immer stärker in Umgebungen wie Büros, Schulen, Krankenhäuser und Flughäfen integriert. Sensoren und andere Hilfsmittel werden eingesetzt, um Überbelegungen in Räumen zu erkennen, die Temperatur beim Betreten des Gebäudes zu messen, und die Luftqualität zu überwachen. Diese aufkommenden digitalen Gesundheitswerkzeuge wurden zu intelligenten Gebäudenetzwerken hinzugefügt, um die Gesundheit der darin befindlichen Personen zu gewährleisten.

3. Sicherheit von Leben und Eigentum

Die Sicherheit der Gebäudebewohner hat für Eigentümer oberste Priorität. Vom Brandschutz bis zur Notfallhilfe ist ein klarer Plan erforderlich. Intelligente Technologien spielen eine wichtige Rolle bei der Überwachung der Systemleistung, bei der Erkennung von Problemen wie einem Brand und bei der Bereitstellung von Notfallkommunikation, wenn dies erforderlich ist.

4. Strom, Energie und Nachhaltigkeit

Die Überwachungstechnologie für intelligente Gebäude dient auch der Nachhaltigkeit. Wenn man an Faktoren wie Heizung, Lüftung, Klimatisierung (HVAC), Beleuchtung und die vielen elektronischen Geräte in einem Gebäude denkt, ist klar ersichtlich, warum Energie eine der größten Ausgaben darstellt – und eine, die Eigentümer senken wollen. Intelligente Gebäude überwachen und analysieren den Verbrauch und erkennen so Bereiche, die Energie verschwenden. Mit diesem Wissen kann der Verbrauch reduziert und Verschwendung eliminiert werden. Die gesammelten Daten helfen Trends zu erkennen. Somit können Bedarfsspitzen bewältigt oder Wartungsarbeiten in Zeiten mit geringem Bedarf geplant werden. SPIRE erkennt viele Programme und Zertifizierungen an, die sich diesen Bemühungen widmen. LEED, Fitwel und der WELL Building Standard sind nur einige davon.

5. Cyber-Sicherheit

Ein weiterer Bereich, in dem Gebäudeintelligenz entscheidend ist, ist die Identifizierung von Cyber-Bedrohungen. Mit dem Bau intelligenter Städte und der Einführung neuer, internetfähiger Technologien steigt die Gefahr eines Cyberangriffs stark an. Eine solche Attacke kann auch die physische Gebäudeinfrastruktur lähmen. Gefahren zu erkennen und wirksam darauf zu reagieren, ist angesichts der heutigen Bedrohungslage unabdingbar und kann im Rahmen von SPIRE-Messungen in die Infrastruktur intelligenter Gebäude integriert werden.

Fazit

Mit einem starken Netzwerk als Grundlage können intelligente Gebäude in Deutschland auch weiterhin für die Anforderungen von morgen ausgestattet werden, so dass alle Organisationen effizient und nachhaltig arbeiten können.

Corning Piers Benjamin tiny

Über den Autor:

Piers Benjamin kam 2018 als EMEA Marketing Manager für In-Building Networks zu Corning Optical Communications. Er verfügt über mehr als 14 Jahre Erfahrung in der Branche und war in der Vergangenheit unter anderem für einen führenden britischen Distributor im Marketing tätig. Bei Corning ist Piers Benjamin für die Marketingaktivitäten der traditionellen LAN- und Fibre-to-the-Edge-Technologien verantwortlich.

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