„Back to the Future“ – das Alte und das Neue im Blick war das Motto des 13. DMY International Design Festival in Berlin vergangenes Wochenende. Vom 11. Bis 14. Juni 2015 waren die ausstellenden Designer vor Ort und konnten ihre Arbeiten besichtigt werden. Das DMY zählt zu den bedeutendsten Events im Bereich Produktdesign in Deutschland. Nationale und internationale Designer präsentieren hier ihre aktuellen Produkte, Prototypen und Projekte.
Das DMY im neuen Gewand
Das DMY als internationaler Treffpunkt für Kreative und Designschaffende zeigte sich dieses Jahr im neuen Gewand. Ein neuer inspirierender Veranstaltungsort, das Kraftwerk in Berlin Mitte, bot dem Festival und seinen Ausstellern auf 2 Etagen und rund 8.000 qm Ausstellerfläche den passenden Rahmen. Zudem wurde ein Fachbesuchertag eingeführt, der Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch für Designexperten und – fachleute bot. Im Mittelpunkt des Fachbesuchertages stand das Thema „Brand Building“, mit dem sich vertiefend in Talks und Podiumsgesprächen auseinander gesetzt wurde. Moderiert wurden die Gespräche von dem international renommierten Deisgnjournalisten Andreas Tölke.
Die offizielle Eröffnung des Festivals einschließlich der Verleihung der DMY Awards 2015 fand am Donnerstag, den 11. Juni um 18 Uhr statt. Mit der Verleihung der Awards wurden auch dieses Jahr wieder innovative und exzellente Arbeiten durch eine hochkarätige Jury ausgezeichnet. Parallel zum DMY fanden berlinweit zahlreiche Begleitveranstaltungen statt.
Diesjähriger Fokus galt dem nationalen und internationalen Nachwuchs. Ihm wurde verstärkt Aufmerksamkeit zuteil. In der Sektion EDUCATION präsentierten sich im Rahmen des DMY zehn internationale Design-Ausbildungsstätten. Im LAB stellten junge Nachwuchstalente ihre Arbeiten vor und das BERLINER ZIMMER war die Bühne für Berliner Designer.
„Träum weiter!“ lautete dann auch das Credo des „New Talent Competition“, dem Nachwuchstalentwettbewerb, den die IKEA Stiftung im Rahmen des DMY erstmalig ausrichtete. Insgesamt zehn Nachwuchstalente erhielten den Designpreis als Auszeichnung für ihre vielversprechenden Konzepte, Visionen und Produktideen für das Wohnen von heute und morgen. Den Gewinnern des Wettbewerbs winkt eine aussichtsreiche Designkarriere.
Weitere Highlights des DMY waren die „Open Design Bench“, bereitgestellt von Audi City Berlin als langjährigem Partner des DMY. Sie gab Besuchern die Chance, Designern bei ihrer Arbeit über die Schulter zu blicken, ihnen Fragen zu stellen und den Arbeitsprozess zu verfolgen. Wer selbst Hand anlegen wollte, konnte dies ebenfalls unter Anleitung der Designer tun.
Ein weiteres Highlight war die betreute Spielwiese von afilii – die Plattform der guten Gestaltung für Kinder von 3 bis 10 Jahre. Hier konnten die Kinder auf mehr als 90 qm spielen, toben und ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Das Sortiment umfasste Bausteine für kleine Architekten, Spielmatten, multifunktionale Spielobjekte, Rückzugsmöbel und Pappspielzeug von 13 Gestaltern und Herstellern aus 6 Ländern. Für eine Stunde konnten Eltern im afilii-Spielbereich ihre Kinder von Erzieherinnen betreuen lassen und sich die Ausstellung in Ruhe anschauen.
Passend zum Sommer lockte vor dem Gebäude eine Chill-out-Zone, die zum Verweilen einlud. Für eine angenehme Stimmung sorgten während des Festivals die Couch-DJs.
Doch kein Design-Festival ohne die Designer und ihre Arbeiten. Eine Auswahl an Projekten und Arbeiten mit Fokus auf Nachhaltigkeit stellen wir Ihnen vor.
Design im Einklang mit Nachhaltigkeit
Den Anspruch ein nachhaltiges, umweltfreundliches und ressourcenschonendes Designobjekt zu erschaffen, zeigten viele der ausstellenden Designer. Sie setzten sich mit dem Thema Nachhaltigkeit systematisch auseinander oder integrierten Nachhaltigkeitsaspekte in ihre Objekte und Ausstellungsstücke. Einige Projekte haben wir für sie ausgewählt und möchten sie kurz vorstellen:
OXO von Miguel Gonzálex und Igor Bregana aus Barcelona, Spanien
OXO ist ein platzsparendes, effizientes Windenergie-Erzeugungs-System. Es ist für Schiffe, die an der Barcelona World Race teilnehmen, entwickelt worden und soll deren Energiebedarf decken. Mehr Infos
Recreate Textiles von Katrin Krupka aus Berlin, Dt.
Mit dem Projekt Recreate Textiles widmet sich Katrin Krupka den Verwertungsaspekten industriell genutzter Baumwolle. Die meisten Baumwollabfälle landen ungenutzt in der Verbrennung. Aus industriellen Baumwollabfällen hat das Berliner Produktdesignstudio krupka-stieghan eine Recyclingmaterial-Kollektion gefertigt. Mehr Infos
Local Artifacts von Jon Mctaggart aus Sdot Yam, Israel
Mit dem Projekt Artefacts erforscht Jon Mctaggart die Beziehung zwischen digitalen Fertigungswerkzeugen und lokalen Rohstoffen. Er verwendet dazu einen speziellen 3D-Drucker, der in der Industrie verwendet wird sowie die Materialien Harz und Sand. Das Ergebnis sind völlig neu gestaltete Schüsseln und Schalen. Mehr Infos
HIVE – SERIES LAMPS von Malgoratza Gronkiewicz aus Gdansk, Polen TAMED SPACE
Mit ihren Tamed Space Hive Holzpendelleuchten verbindet die Designerin Malgoratza Gronkiewicz traditionelle Handwerkskunst mit modernen Formen. Die Leuchten sind aus hochwertigen Materialien gefertigt. Jede Lampe ist handgemacht. Die Leuchten erzeugen ein warmes harmonisches Licht und eine gemütliche Raumatmosphäre. Mehr Infos
On the Way von Shai Karen – SHUSHA Design aus Berlin, Dt.
Einen modernen Einkaufswagen fürs Fahrrad, der am Hinterteil befestigt wird und aus unterschiedlichen Fächern besteht, präsentieren Shai Keren- Shusha Design aus Berlin. Der Wagen kann vom Fahrrad gelöst zum Einkaufen genutzt werden, ideal für Stadtliebhaber und Fahrradfreunde.Mehr Infos
MIITO von Chudy and Grase aus Berlin
Inspiriert von einem 201er TED Talk fingen die beiden Designer an, den Wasserkocher neu zu denken. Heraus kam die Idee zu MIITO, einem neuartigen Wassererhitzungsgerät. Dieses ist viel sparsamer und energieeffizienter als herkömmliche Wasserkocher, da nur das Wasser erwärmt wird, welches tatsächlich benötigt wird. Mehr Infos
Einfach machen Einfach machen von Maria Lobisch und Ulrich Kohl aus München, Dt.
MYO steht für eine Neukonzeption aus Do-It-Yourself und 3D-Druckverfahren. Die beiden Designer Maria Lobisch und Ulrich Kohl entwickeln Einrichtungsentwürfe zum Selber-Bauen. Jedes Produkt, das entsteht, deckt ein persönliches Bedürfnis. Mehr Infos
BEN I WEIDE aus Berlin
Hinter dem Label BEN I WEIDE verbirgt sich das Berliner Modelabel, welches vor allem authentische und tragbare Männermode produziert. Das Label setzt auf Qualität, Design und Nachhaltigkeit und hat den ersten waschbaren Herrenanzug aus 100 Prozent Wolle entwickelt. Mehr Infos
Schaukelsofa “Swing + Dream” für den Wohnbereich von Mobiliar + Design von Marlis Schneider aus Berlin, Dt.
Ein innovatives Schaukelsofa „swing+dream“, das Entspannung und Wohlbefinden schenkt, sich zum Sitzen und Liegen eignet und hochwertige Qualität alá „Made in Germany“ auf sich vereint. Mehr Infos
SUSTAINABLE DESIGN von Raffinesse & Tristesse aus Berlin, Dt.
Upcycling Möbel und Wohnaccessoires in ihrer schönsten Form von Raffinesse & Tristesse. Die Unikate werden aus recycelten Olivenkanistern und antiken Dosen in Deutschland und in der Schweiz gemeinsam in sozialen Projekten gefertigt. Mehr Infos
FURNITURE: Body and Soul von LUKAS & ROBERTSON aus Prag, Tschechische Republik
Nachhaltige Möbel, die aus der Not geboren sind. Lukas & Robertson hauchen alten vergessenen, nicht mehr gebrauchten Möbelstücken neues Leben ein. Dazu verwenden sie klassische und moderne Materialien. Jedes Möbelstück ist unverwechselbar und ein Einzelstück. Mehr Infos
THE “ERFINDSAM” Project – New Products and Prototypes von SOLLEYDESIGN von Sean Sollen und Katrin Boening-Solley aus Berlin, Dt.
Das „Erfindsam“ Projekt nutzt Materialien, die als Nebenprodukt aus einem Herstellungsverfahren rühren. Sie werden zu neuen Entwürfen auf einfache Weise für den Nutzer zusammengestellt. Verwendet werden regionale Ressourcen und Abfall. Mehr Infos
Andreas Neuland – Dinge die es noch nicht gibt aus Basel, Schweiz
Andreas Neuland erschafft Dinge, die es noch nicht gibt. Seine Objekte bilden einen Gegenpol zur gängigen Massenware. Aus Nebenprodukten des Alltags fertigt er per Hand Licht- und Kunstobjekte. Mehr Infos
Ebenso vorgestellt wurden die Gewinner des diesjährigen Green Product Award 2015.
Weitere Eindrücke des DMY 2015: