Nachhaltige Stadtentwicklung schafft lebenswerte Städte
City Changer aus der ganzen Welt trafen sich an drei Tagen in Stuttgart bei der Urban Future. Vom 21. bis zum 23. Juni wurde die Metropole zum Hotspot für nachhaltige Stadtentwicklung. Jährlich wechselt die Urban Future ihren Veranstaltungsort. Dieses Jahr war sie zum ersten Mal zu Gast in Deutschland.
Die Wahl fiel bewusst auf Stuttgart. Nicht nur, weil die örtlichen Gegebenheiten alles hergaben. Der Deutsche Nachhaltigkeitskongress hatte Stuttgart 2022 auch zur nachhaltigsten Großstadt Deutschlands gekürt. Für Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper war das ein Grund, die Urban Future nach Stuttgart zu holen: „Stuttgart ist der geborene Ort für diese größte und wichtigste Veranstaltung für nachhaltige Städte“, so Nopper. Stuttgart sei eine Stadt, die von Erfindergeist, Kreativität und Innovation geprägt sei. Darauf könne auch eine klimaneutrale Welt bauen.
Programm-Menü plus 15 Side-Events wie dem summerSID
Mit über einem Jahr Vorlauf bereiteten sich die Vertreter:innen der Stadt und die Eventorganisator:innen der Urban Future vor. Gemeinsam mit Partnern wurde ein umfangreiches Rahmenprogramm auf die Beine gestellt. Dieses griff die ganze Bandbreite der Themen rund um eine nachhaltige Stadtentwicklung auf. Dazu gehörten Themen wie Mobilität, Energie, Immobilien und Bauen, Stadtplanung und Ressourcenmanagement.
Den rund 2.500 Teilnehmer:innen aus 71 Nationen standen mehr als 60 Sessions in acht Themenfeldern zur Auswahl. Über 250 Speaker:innen und Referenten hielten Vorträge. Zusätzlich gab es 35 Exkursionen und 15 weitere Side Events. Eines dieser Side-Events war der summerSID, ein Ableger des Stadtwerke Impact Days. Für den SID war es die erste Reise in eine andere Stadt. Der SID findet einmal jährlich Ende Januar statt.
Er adressiert Nachhaltigkeitsthemen an Stadtwerke und Kommunen. Jedes Jahr am letzten Donnerstag im Januar lädt er Impulsgeber:innen, Speaker:innen und Teilnehmer:innen nach Lübeck ein. Mit seinem offenen und lockeren Format fördert der SID den Austausch, die Vernetzung und die Kommunikation auf Augenhöhe unter den SIDizens. Dabei dürfen Drinks, Food und Musik nicht fehlen.
Impulse für die nachhaltige Stadtentwicklung
Doch neben Input, Vernetzung und Austausch geht es bei beiden Veranstaltungen darum, Impulse zu geben und Projekte anzustoßen. Diese sollen die Städte lebenswerter und nachhaltiger machen. Es geht zum Beispiel um Entschleunigung, um die Begrünung von Stadträumen, um sichere Fuß- und Verkehrswege. Es geht darum, Orte der Teilhabe, der Mitbestimmung und der Resilienz zu schaffen. Es geht darum, weniger Ressourcen zu verschwenden, Energie aus sauberen Quellen effizient zu nutzen, Straßen und Gebäude neu zu gestalten.
Bei allen Themen stehen die Menschen im Mittelpunkt. Daher gilt zu fragen, wie Menschen erreicht, aktiviert und ermutigt werden, mitzumachen. Es geht darum, Prozesse zu gestalten, Führungsqualitäten, Kompetenzen und Fähigkeiten zu vermitteln. Es geht um Kooperation, Mut und Teamgeist. Es geht um partnerschaftliches Miteinander und Kommunikation auf Augenhöhe. Und nicht zuletzt geht es darum, Gewohntes in Frage zu stellen und Antworten auf provokante Fragen zu finden. Es geht um eine nachhaltige Transformation auf allen Ebenen, die das Leben in den Städten gesünder und schöner macht. All das ist die Grundlage für eine nachhaltige Stadtentwicklung.
Melting Pot für City Changer
Den Weg zu nachhaltigen Städten bereiten City Changer. Davon ist jedenfalls Urban Future Gründer Gerald Babel-Sutter überzeugt. Das sind Menschen, die in ihrer Stadt etwas bewegen wollen. Sie bringen ihre Ideen ein. Sie initiieren Projekte und Initiativen jeglicher Größenordnung. Diese reichen von Nachbarschaftsinitiativen über Quartierskonzepte bis hin zu Kooperationen von Versorgern und Industrie.
„Entscheidend für eine positive und nachhaltige Stadtentwicklung ist, dass wir ganzheitlich denken und am besten heute noch anfangen. Auf der Urban Future verbinden wir alle relevanten thematischen Felder. Aber noch viel wichtiger ist, dass wir motivierte Menschen zusammenbringen,“ sagte Gerald Babel-Sutter zum Auftakt. All die Transformationen benötigen nicht nur vernetztes Denken, sondern vor allem vernetztes Handeln. Dafür braucht es engagierte Menschen und ganzheitliche Ansätze.
So kamen auch dieses Jahr Macher:innen aus den unterschiedlichsten Bereichen zusammen. Bei der Urban Future versammelten sich Bürgermeister:innen, Mitarbeiter:innen aus Stadtverwaltungen, Entscheider:innen aus Industrie, Gewerbe, NGOs, Vereinen und Stiftungen, Unternehmensgründer:innen und Bürger:innen. Sie alle wollen ihre Städte lebenswerter gestalten und sich von den Ideen anderer inspirieren lassen. Das ist das Markenzeichen der Urban Future, was sie zu einem besonderen Event macht.
Die Urban Future zieht weiter
Mit der Urban Future #UF23 hat die Stadt Stuttgart gezeigt, dass sie es mit der nachhaltigen Stadtentwicklung ernst meint. Für viele der Planer:innen, Entscheider:innen, Manager:innen und Bürger:innen wird das Event noch lange nachhallen. Für die Organisator:innen der Urban Future geht die Reise weiter. Die Vorbereitungen für die nächste Urban Future im kommenden Jahr laufen bereits. Gastgeber der Urban Future 2024 wird die niederländische Hafenstadt Rotterdam sein.
SAVE THE DATE
#UF24 vom 5. bis 7. Juni 2024:
#UF24 – Urban Future (urban-future.org)
Weitere Berichte über die Urban Future 2023:
- Urban Future Conference 2023 (Link 27/06/23)
- Urban Future kommt 2023 erstmals nach Deutschland (Link 25/06/2023)
- Urban Future Conference in Stuttgart (ZDF Link 25/06/2023)