Deutsche und europäische Umweltzonen kennen und ungehindert reisen
Mit dem Pkw, Bus oder Transporter unterwegs quer durch Europa? Seit Bestehen der EU und dem Schengener Abkommen kein Problem. Doch die Einrichtung von Umweltzonen und höheren Umweltauflagen für Fahrzeuge schränken das barrierefreie Reisen zunehmend ein. Grund für die Einrichtung von Umweltzonen und strengeren Auflagen sind das gestiegene Verkehrsaufkommen und die mit ihm einhergehenden Abgas- und Feinstaubbelastungen. Besonders betroffen sind bevölkerungsdichte Ballungsräume, wie Großstädte und dicht besiedelte Regionen in Deutschland und Europa . Hier machen sich Stickoxide, Emissionen und Lärm verursacht durch den vielen Verkehr besonders bemerkbar. Hinzu kommt, dass die Fahrzeuge auf europäischen und deutschen Straßen alles andere als umweltfreundlich sind.
Zunehmend strenge Auflagen und Regelungen
Mit dem hohen Verkehrsaufkommen verbunden sind zunehmende gesundheitliche Belastungen und Risiken für die Einwohner in bevölkerungsdichten Räumen. Um sie vor diesen Auswirkungen zu schützen, hat die EU die EU Luftqualitätsrichtlinie 2008/50/EG auf den Weg gebracht. Sie ist bereits am 11. Juni 2008 in Kraft getreten. Darin festgelegt sind die europaweit geltenden maximalen Feinstaub-Belastungswerte. In vielen Ländern Europas sind die Regelungen aus der EU Luftqualitätsrichtlinie bereits in nationales Recht überführt.
Viele Städte und Kommunen in Deutschland und Europa haben zudem weitere Sonder- und Ausnahmeregelungen verabschiedet, da sie sich mit besonders hohen Umwelt- und Gesundheitsbelastungen durch Abgase konfrontiert sehen. Jüngstes Beispiel ist das Diesel-Fahrverbot in Stuttgart. Dieses soll zum 1. Januar 2018 in Kraft treten. Hier hatte die Deutsche Umwelthilfe (DHU) vor dem Stuttgarter Verwaltungsgericht für eine bessere Luftreinhaltung in der Stadt geklagt. Am 27. Juli 2017 wurde dem stattgegeben. In weiteren Städten in Deutschland wurde ebenfalls geklagt. Hier stehen die Entscheidungen noch aus. In Stuttgart sollen ab kommenden Jahr für bestimmte Straßen und in den als blau gekennzeichnete Zonen Einfahrt-Verbote für Dieselfahrzeuge gelten. Inwieweit alle Dieselfahrzeuge davon betroffen sein werden oder nur bestimmte EURO-Klassen, ist noch offen.
Das Beispiel jedoch zeigt, dass Auflagen und Regulierungen strenger werden. Solange nicht saubere Fahrzeuge auf den Straßen verkehren und ebenso die Möglichkeiten der Elektromobilität dafür genutzt werden, wird es voraussichtlich immer mehr Umweltzonen und strengere Einfahrtregelungen für Fahrzeuge geben. Das soll den Druck von Verbrauchern, Städten und Kommunen auf Fahrzeughersteller erhöhen, saubere Verkehrsangebote zu schaffen.
Auflagen und Umweltzonen dienen dem Schutz, beschränken jedoch die Mobilität
Somit dienen die Regelungen dem Schutz der Bevölkerung. Sie schränken jedoch gleichzeitig die Mobilität ein. Jeder der auf deutschen und europäischen Straßen verkehrt, hat entsprechende Umweltauflagen zu erfüllen. Das heißt, die Nachweispflicht gilt für alle Fahrzeuge. Sie erfolgt in Form von Zertifikaten für Autos, Busse und Fernkraft-Fahrzeuge, die in Form von Plaketten auf den Fahrzeugen gut sichtbar, ähnlich der TÜV-Plakette, angebracht werden. Damit gilt die Nachweispflicht für jeden, der auf deutschen oder europäischen Straßen unterwegs ist. Wer den entsprechenden Nachweis nicht erbringt, dem drohen Geldstrafen. Die Höhe der Bußen variiert in den einzelnen Ländern und ist abhängig von den jeweils geltenden Bestimmungen.
Um weiterhin barrierefreies Reisen zu ermöglichen und Reisende, egal ob Tourist, Pendler oder Berufskraftfahrer, und um über aktuell geltende Bestimmungen zu informieren, hat die Green-Zones GmbH eine Informationsplattform sowie eine App eingerichtet. Hier können umfassende Informationen zu bestehenden Umweltzonen in der EU und Deutschland abgerufen werden. Die Informationen sind kostenfrei in mehreren Sprachen zugänglich. Über das Informationsangebot hinaus können in einem One-Stop Shop, gegen kleinen Aufpreis als Servicegebühr, benötigte Umweltplaketten bestellt werden. Über die Service-Gebühr trägt die Green-Zones GmbH ihr mehrsprachiges Informationsangebot.
Testbericht zur Plattform, Bestell-Service und Green-Zones App
Als Betreiberin des Portals Technewable habe ich den Green-Zones Bestell-Service, die Plattform, wie auch die Green-Zones App getestet. Die Erfahrungen möchte ich im folgenden Testbericht teilen:
Ablauf Bestell-Service
Am 12.09.2017 habe ich zwei Plaketten im Online-Shop der Plattform von Green-Zones bestellt. Zum einen die französische Crit’Air Vignette und zum anderen das österreichische Umwelt-Pickerl. Für jede Plakette habe ich separat ein Online-Formular ausgefüllt. Hier waren auch detaillierte Angaben zum Fahrzeug erforderlich. Zudem war ein Upload des Fahrzeugscheins nötig. Dieser wurde von mir eingescannt und hochgeladen. Alternativ stand auch die Möglichkeit zur Verfügung, eine Kopie des Fahrzeugscheins per Fax zu senden.
Kurz nach meiner Bestellung wurde mir per Email die Bestellung, wie auch der Bezahleingang bestätigt. Am 21.09.2017, also 9 Tage später, erhielt ich das österreichische Umwelt-Pickerl und am 23.09.2017, nach 11 Tagen, die französische Plakette, das Air Quality Certificate. Beide Plaketten konnte ich nun am Fahrzeug anbringen.
Informationsangebot Plattform und Green-Zones App
Detaillierte Informationen zu den Umweltzonen und den Bestimmungen in den jeweiligen EU-Ländern stehen auf der Plattform und via App zur Verfügung. Hier sind umfangreiche Informationen abrufbar. Wer also sein Reiseziel und Reiseroute kennt, kann sich bereits im Vorfeld über die geltenden Bestimmungen gut informieren. Mit der App stehen die Informationen auch allen offen, die sie unterwegs abrufen möchten. Es gibt sie für iPHones wie auch Android-Nutzer. Hier stehen detaillierte Informationen für EU-Ländern, Regionen und Städte zur Verfügung.
Bewertung und Feedback
Die Bestellung und Abwicklung der Plaketten verlief reibungslos. Die Informationen zu den Umweltzonen und jeweiligen Bestimmungen sind gut und verständlich aufbereitet. Das trägt dazu bei, dass die Plattform selbst sehr textlastig ist. Hier wäre die Frage, inwieweit auch Video-Content und Pot-Casts künftig genutzt werden können, um die Informationen aufzubereiten?
Die Informationen in der App waren prägnant. Hier könnte die Bedienerfreundlichkeit der App noch etwas ausgebaut werden. Die Funktionsweise der App erschloss sich nicht unmittelbar. Das Informationsangebot in verschiedenen Sprachen ist allerdings gut. Das Design ist funktional und sachdienlich. Nach eigenem Empfinden könnte es ein Tick moderner sein.
Da die Lieferzeit der Plaketten doch ein paar Tage dauert, sollte das bei Bestellung mit einbezogen werden. Hier könnte ein entsprechende Information darüber aufklären, zu wann mit der Plakette zu rechnen ist, um seine Reise besser planen zu können. Nichts ist ärgerlicher, als wenn die Plakette zum gepanten Reisetermin nicht vorliegt.
Insgesamt sind Informationsangebot, App und Bestell-Service zu empfehlen. Überall von zuhause oder unterwegs kann sich über geltende Regelungen und Umweltzonen schnell informiert werden. Die benötigten Plaketten lassen sich problemlos via Internet und Online-Shop bestellen.
Optimierungen sind aus meiner Sicht noch im Bereich Transparenz bei der Lieferzeit, Erweiterung des Informationsangebots (Videos, Podcasts) und hinsichtlich des Designs möglich. Im Großen und Ganzen ist es ein souveränes und nützliches Angebot für Menschen, die viel auf deutschen und europäischen Straßen unterwegs sind.
Fazit
Die Einrichtung von Umweltzonen sowie strengere Umweltauflagen beschränken zwar die Freizügigkeit auf deutschen und europäischen Straßen. Sie dienen jedoch dem Schutz von Einwohnern und zielen darauf ab, die Luftqualität in Städten zu verbessern. Das Service-Angebot von Green-Zones informiert umfassend darüber via Plattform und App. Um jedoch zukünftig nicht die Umweltzonen und -bestimmungen weiter auszubauen und damit das Reisen zu erschweren, braucht es saubere Lösungen auf den Straßen. Die Technologien dazu sind vorhanden und warten darauf breitenwirksam eingesetzt zu werden. Um saubere Lösungen auf die Straßen zu bringen, reichen jedoch Beschränkungen und Verbote sowie Kaufanreize durch “Kaufprämien” nicht aus.
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