“Wir digitalisieren den urbanen Verkehrsraum”
Ein Interview mit Victor ter Smitten, Gründer und CEO von S O NAH
S O NAH ist ein junges IT-Mobilitäts-Tech Unternehmen, das an Lösungen und Anwendungen für die Smart City arbeitet. Wie S O NAH hilft die Mobilitätsprobleme von Städten zu lösen, welche Technologien sie für welche Anwendungsfälle nutzen und was sie unter einer „Smart City“ verstehen, das und noch vieles mehr erfahrt ihr im Interview mit Victor ter Smitten, Gründer und CEO von S O NAH.
Victor, kannst du uns S O NAH in ein paar Sätzen vorstellen?
Victor: Mit dem S O NAH Sensor haben wir eine flexible und skalierbare Lösung gebaut, um Städten bei ihren Mobilitätsproblemen zu helfen. Die erste Applikation, die auf dem Sensor läuft, ist die Detektion von freien Stellplätzen. Die Entwicklung haben wir mit Kundenprojekten für Mitarbeiterparkplätzen von Unternehmen finanziert. Eines der größten städtischen Aufbauten haben wir vor kurzem in Aachen in der Friedrichstraße gestartet.
“Unsere skalierbare Lösung hilft Städten bei ihren Mobilitätsproblemen.”
Was versteht ihr unter einer Smart City und in welchen Bereichen seid ihr aktiv?
Victor: Smart Cities sind für uns Städte, die bewusst im Wandel sind und aktiv dabei unterstützen Daten zur Verfügung zu stellen. Diese Daten ermöglichen es, die verfügbaren Ressourcen in einer Stadt gerecht und effizient nutzen zu können. Wir haben mit unserem Sensor eine Lösung gebaut, die Daten speziell im Mobilitätsbereich erhebt und sich selbst finanzieren kann. Wir haben verschiedene datengetriebene Usecases entwickelt und rollen diese Stück für Stück weiter aus. Dies ist momentan noch ein Knackpunkt vieler SmartCity Initiativen, da Städte derzeit nicht in der Lage sind großflächige Installationen zu finanzieren und daher nur kleine Piloten aufbauen.
“Smart City sind Städte, die Daten für Wandel bereitstellen und nutzen.”
Ihr habt euch auf optische Sensorsysteme spezialisiert, kannst du kurz erläutern, was es mit eurer Sensorplattform auf sich hat? Welche Technologie nutzt ihr und wie funktioniert sie?
Victor: Der Sensor prozessiert das Material vor Ort, weshalb keine personenbezogene Daten generiert werden oder gespeichert werden. Dies ist für unsere Vision erheblich wichtig. Der optische Sensor ermöglicht es uns, modular weitere Applikationen zu entwickeln, um eine sichere Finanzierung der Infrastruktur zu gewährleisten. Viele Sensoren am Markt erheben nur Daten für ein Problem, weshalb sie nicht skalieren. Parkdaten sind dabei für uns nur der Anfang! Wir bieten mit unserem Sensor eine sehr hohe Datengenauigkeit und bieten Software Updates, je nach Anwendungsfall und Problemstellung in der Straße.
“Parkdaten sind für uns nur der Anfang!”
Daraus ergeben sich sicherlich mannigfaltige Anwendungsmöglichkeiten. Auf welche fokussiert ihr euch derzeit?
Victor: Wir nennen es die „digitale Straße“ oder zu neudeutsch die „Smart Street“. Das heißt, wir digitalisieren den urbanen Verkehrsraum. Also der ruhende Verkehr, Verkehrsflussmessungen das Messen von Rückstau und Überwachen von No-Go Zones, wie Feuerwehrzufahrten, Straßenbahnschienen etc. Weitere UseCases werden derzeit mit Kunden besprochen. Im Vordergrund stehen Anwendungsmöglichkeiten, bei dem wir ein reales Kundenproblem lösen.
“Wir digitalisieren den urbanen Verkehrsraum.”
Wo seht ihr den größten Bedarf für eure Sensor Netzwerke?
Victor: Durch die Vielzahl an Anwendungen haben wir eine Daseinsberechtigung für jede Straße, um sie zu einer Smart Street zu entwickeln. Wir fokussieren uns aber derzeit auf Ballungsräume, Mitarbeiterparkplätze, Parkhäuser und Park and Ride Flächen.
“Wir haben Anwendungen für jede Straße, um sie zu einer “Smart Street” zu entwickeln.”
… und an wen adressiert ihr eure Lösung?
Victor: Derzeit sind unsere Kunden Unternehmen > 5000 Mitarbeiter für ihre Parkplätze oder Parkhäuser. Bei Städten gehen wir auf Stadtwerke zu, da sie ebenfalls stark von unserem Produkt profitieren.
In welchem Stadium befindet ihr euch aktuell? Gibt es Erfahrungen aus ersten Pilot-Projekten?
Victor: Wir haben DACH-weit Aufbauten realisiert und bewiesen, dass unser System innerhalb von 15 Minuten von jedem Elektriker aufgebaut werden kann. Den ganzen Bereich Parken – von markierten bis unmarkierten Stellplätzen, von No-Park Zones bis zur Ermittlung der Parkdauer – decken wir mit unserem Sensorplattform komplett ab und sind dabei sogar noch Preis- und Innovationsführer im deutschen Markt. Auch die Durchflussmessung im Parkhaus und die Ermittlung von Wartezeiten vor Recyclinghöfen oder Waschanlagen sind fertige Produkte. Weitere Applikationen werden in Kunden-Innovationsprojekten getestet.
“Unser System kann innerhalb von 15 Minuten von jedem Elektriker aufgebaut werden.”
Zur Umsetzung solch komplexer Vorhaben braucht es gewiss viel Unterstützung. Wer gehört zu eurem Netzwerk an Unterstützern und Partnern?
Victor: Wir haben früh begonnen uns Mentoren aus der Mobilität zu suchen. Dies hat uns geholfen ein großes Netzwerk aufzubauen und erste Kundenprojekte umzusetzen. In Städten sind wir immer darauf angewiesen, dass die lokalen Unternehmen die Lösung verstehen und an sie glauben. Besonders in Aachen hat das mit der STAWAG, APAG, smartlab gut funktioniert. Mit unseren Business-Angels: Ulrik Rasmussen (R2P), Michael Meissner (AEvisio) haben wir exzellente Ratgeber aus der Industrie. Von Anfang an begleitet uns die Stadt Aachen – Mit ihrer Hilfe konnten wir unsere Produkte validieren und verbessern. Hierfür sind wir sehr dankbar.
“In Städten sind wir immer darauf angewiesen, dass die lokalen Unternehmen die Lösung verstehen und an sie glauben.”
Seid ihr derzeit auf der Suche nach weiteren Partnern oder Investoren für Projekte? Möchtet ihr hier einen kurzen Aufruf starten?
Wir sind immer auf der Suche nach Menschen, die unsere Vision teilen und uns bei der Realisierung helfen.
Victor ter Smitten, CEO S O NAH
Wer mehr über S O NAH erfahren möchte, findet hier weitere Infos.
Vielen Dank Victor für das spannende Interview und weiterhin viel Erfolg bei der Umsetzung eurer Projekte!